Saturday, February 24, 2007

Fischeganznahgucken

Hey Laura, danke fuer die vielen comments, freut mich enorm! Konzy stell dir vor, ich hab tatsaechlich unter Wasser Photos gemacht!!! War also gar nicht so abwegig...
die kleine ehemalig franzoesische Siedlung Akaroa liegt auf der Banks Peninsula, so 'nem runden Knubbelauswuchs der am Festland mitdranhaengt, nicht weit von Christchurch. Hatte mir das platt wie Norddeutschland vorgestellt, stattdessen ist es so bergig, dass Shorty ziemlich ins Schwitzen gekommen ist. Haben jetzt ganz fast 4000 km mehr drauf, das sind wir alles gefahren!! Sobald ueber der Kuppe, hat's zu regnen angefangen, in Akaroa hat's dann regelrecht geschuettet, haben bis in die Nacht einen Schlafplatz gesucht und mussten dann zum Top 10 Camping. Sonst wollte uns keiner, sehr suspekt, 2 Maedles, die in einem Auto schlafen wollen, dass so gross ist wie ein Smart und dann zum Zelt-Tarif, aber Bett konnte uns auch keiner anbieten, da komplettes Dorf ausgebucht. Haben dann also die ganze Zeit gehofft, dass der Regen aufhoert. Naechster tag, gestern, 6:30 a.m. : Wecker scheppert, man braucht nicht mal einen Blick aus den angelaufenen Scheiben zu werfen, denn man hoert den Regen schon auf's Autodach prasseln. Hatten das Schwimmen schon abgeschrieben sind aber mal hingefahren, man weiss ja nie. Und dann wurd's auch schon ernst, tatsaechlich war es ein Segen, dass das Wetter so schlecht war, wie Lee-Ann, die junge, beleibte und unglaublich witzige Swimming Guide uns erklaerte, denn 1tens waren wir nur zu5t, denn wer geht schon bei Regen baden, 2tens waeren wir ja eh nass geworden, auch an Land, was kann man da Besseres machen als gleich ganz ins Wasser zu gehen und 3tens lieben Delfine den Regen und das ist mal ein gutes Argument. Haben uns dann in die Ganzkoerper- Wetsuits gepellt, sehr elegant, 5 mm oder mehr, war wie einen Stunt-Anzug anziehen, so von der "Jetzt bin ich unkaputtbar"-Sorte, extremes Marsmaennchen- Feeling beim gehen im angezogenen Zustand, vor allem weil noch Neopren Booties dazukamen, die haben Riesenfuesse gemacht. Waere gerne gegen eine Wand gelaufen zum Testen, aber das ist ja eben kein Superman- Gewand sondern schuetzt mehr vor Wasserkaelte, dann haben wir noch eine schicke Taucherbrille und Schnorchel bekommen und, tatata, Simone und ich hatten dann noch unsere schlauen hochdesigneten Unterwasserkameras. Dann ab auf's Boot, Skipper Hamish musste schmunzeln, wie wir angewatschelt kamen. Auf See ging's recht wild zu, Wasser von oben, Wasser von unten, wir standen vorne an der Reeling mit dem Auftrag nach einer schwarzen Rueckenflosse Ausschau zu halten die "aussieht wie ein Micky Mouse Ohr", so Lee-Ann. Waren irgendwann bisschen froestelig und wieder unter Deck, ploetzlich heisst's, "Da sind welche, vorne am Bug" also alle raus, und da waren sie surfend in der Bugwelle, wunderschoen. Hamish dann voll theatralisch "These dolphins seem to be friendly seems like a good opportunity for a little swim, what do you recon guys?" Also rannten drei deutsche Maedls, ein aeltliches franzoesisches Ehepaar und ein rundes Kiwigirl johlend nach draussen, ab auf die Leitern und rein ins Wasser. Kein Delfin hinterm Boot. Zeit die neue Umgebung wahrzunehmen. Die ersten Sekunden waren nicht kalt, dann kam das Wasser rein, 16 grad, und kuehler wurd's im Neopren... haben wie wild unter Wasser Geraeusche gemacht, gesungen, geblubbert, was auch immer, denn es zieht Delfine magisch an, wenn die schwarzen Gummimaennchen im Wasser lustige Toene machen. Die Hector's Dolphins mit denen wir die Ehre hatten, sind eine bedrohte Tierart und absolut wild, schwimmen einfach in ihrem Meer rum und wenn sie also mit dir schwimmen, dann weil sie es wollen, nicht weil's hinterher Belohnung gibt, also galt es ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Als die ersten kamen, hab ich mich erschrocken, die sind zwar die kleinsten Delfine hier aber trotzdem 1.2-1.4 m lang. Um sie unter Wasser zu sehen muessen sie sich einem auf weniger als einen Meter naehern, weil das Wasser so truebe ist. Nach der Anfangsscheue kamen sie naeher und dichter ran, haben uns verteilt im Wasser, weiterhin viel Geraeusch gemacht. Ich war zwischendurch von 3-5 Delfinen umkreist, die waren zum Streicheln nah, aber man soll sie nicht anfassen, weil ihre Haut so verletzlich ist. Konnte jede einzelne Schramme auf den grauen Koerpern sehen, manchmal auch einen Blick auf einen weissen Bauch erhaschen, wenn sich einer spielend gedreht hat. Ganz irre, kann man eigentlich gar nicht beschreiben. Die waren immer sehr schnell, sind in einem Mordstempo 5 mal um dich rumgekreist immer auf 30 cm Abstand, da kommt man kaum nach mit sich-um-sich-selber-drehen, ausserdem gibt so ein Wetsuit Auftrieb, dass man wie ein Korken an der Oberflaeche haengt. Ich habe also ein paar Bilder von Delfinen unter Wasser, ja.
Die 60 Min im Wasser waren verdammt schnell um, dann ging's zurueck auf's Boot, Handtuch und heisse Schoki wurden gestellt, standen noch lange vorne draussen und haben den Delfinen beim Surfen zugeschaut. Ein irres Erlebnis.
Sind jetzt in Christchurch. Morgen trennen sich unsere Wege, Simone faehrt nach Sueden und ich nach Norden. Werde Anfang naechster Woche schon auf der Nordinsel anlanden... Toll wars!

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